Recherche der BZ-Basel zum Besitzer der Gärtnerstrasse 112

Der Eigentümer des Hauses stellte laut Polizei einen Strafantrag. Dies wirft Fragen auf, denn: Der Eigentümer steckt offenbar selbst in rechtlichen Schwierigkeiten. Laut Kantonsblatt besitzt er fünf Liegenschaften in Basel, die er kauft und anschliessend renoviert oder umbaut. Bei einer der Liegenschaften liess er laut einer anonymen Person der zuständigen Baufirma eine neue Heizung einbauen.

Die Rechnung bezahlte er nicht. Wie aus dem Kantonsblatt hervorgeht, nahm er die Vorladung zur Schlichtungsverhandlung nicht wahr. Gemäss des Geschädigten wurde die Summe von etwa 5000 Franken bis heute nicht beglichen und der Liegenschaftsbesitzer würde jeglichen Kontakt verweigern. Auch auf Anfragen der bz reagiert der Eigentümer des besetzten Hauses nicht.

Quelle: BZ-Basel

Nachtrag zur Räumung der Gärtnerstrasse 112

Die Gärtnerstrasse 112 wurde heute Morgen im Rahmen einer politischen Aktion besetzt. Anhand dieser seit über 7 Jahren leerstehenden Liegenschaft kritisieren wir Wohnungsnot und die gewaltsame Unterdrückung von selbstbestimmten Wohngemeinschaften in der Stadt Basel. Nach der Hausbesetzung wurde umgehend versucht mit den Eigentümer*Innen persönlich Kontakt aufzunehmen. Diese verweigerten allerdings einen Dialog mit der IGBW. Sattessen erschien innerhalb kürzester Zeit ein massives Polizeiaufgebot, welches der IGBW ein Ultimatum stellte, das Haus innerhalb einer Stunde zu verlassen. Obwohl die Aktivist*Innen sich dazu bereit erklärt hatten, auf das Ultimatum einzugehen und das Haus friedlich zu verlassen, wurde bereits nach 15 Minuten die polizeiliche Räumung ohne weitere Erklärungen vollzogen. Die Polizei drängte die Räumung aggressiv auf und verhinderte andere Lösungsmöglichkeiten. Dabei wurden zwei Aktivisten* verhaftet, die sich bis zum jetzigen Zeitpunkt (17:00 Uhr) noch in Gewahrsam befinden.

Wir haben kein Verständnis für diesen unverhältnismässigen Polizeieinsatz. Nachbar*Innen, die ihre Sympathie zur Aktion geäussert hatten, zeigten sich genauso enttäuscht über die Räumung.

Dieser Morgen an der Gärtnerstrasse zeigt exemplarisch auf, wie Basel-Stadt leider jegliche Stadtentwicklung von unten im Keim erstickt, politischen Aktivismus kriminalisiert und jedweder Dialog einfach verweigert wird. Die Polizei begründetet die Räumung mit einem Bauvorhaben, welches nächsten Montag starten würde. Eine Aussage, die uns als sehr zweifelhaft erscheint. Ein generelles Baubegehren wurde 2010 eingereicht, seither steht das Haus aber leer. Das Ehepaar Perri, welche Besitzer*Innen mindestens vierer Liegenschaften sind, nutzt ihre privilegierte Lage, um jahrelang ein ideales Wohnhaus für den Leerstand zu reservieren. Mit diesem Verhalten steuern sie aktiv zur Wohnungsnot in Basel bei.

Wir fordern:

  • Dass die Anzeige gegen die beiden IGBW Aktivisten* zurückgezogen wird.
  • Dass unsere Kritik an der Stadtentwicklung nicht kriminalisiert wird.
  • Dass solche Verhaltensweisen wie die von Herr und Frau Perri nicht weiter gebilligt werden.
  • Stattdessen sollen Wohnprojekte wie unsere toleranter betrachtet werden.

Wir fordern ein Recht auf Stadt!